Jahrestagung der Südosteuropa-Gesellschaft
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28. Februar - 1. März 2025, Leipzig
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SYMPOSION DES WISSENSCHAFTLICHEN BEIRATS
Von wegen unsichtbar! Neue Perspektiven auf „Gastarbeiter:innen“ aus Südosteuropa
Freitag, 28. Februar 2025, 15:00 - 17:00 Uhr
Leipzig / Online via Zoom
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Bundesarchiv, Bild 183-W0218-0304 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons |
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Über lange Zeit folgte die Forschung zu den Gastarbeiter:innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz einem öffentlichen Diskurs, der sich auf das viel zitierte Max Frisch Zitat stützte: „Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen“. Diesem Narrativ der Überraschtheit zu Folge, blieben die Gastarbeiter:innen sowohl in den Ankunfts- als auch in den Herkunftsgesellschaften marginalisiert, unsichtbar und weitgehend ohne Stimme. Die Anwerbepolitik hatte für sie nur einen vorübergehenden Gaststatus vorgesehen, der ihre Beteiligung an gesellschaftlichen und kulturellen Aushandlungsprozessen der Aufnahmeländer unnötig zu machen schien; die Entsendegesellschaften zeigten in der Vertuschung innerer Problemlagen wenig Anerkennung für die immense Bedeutung der Gastarbeiter:innen für die eigene, nicht nur wirtschaftliche Prosperität. Beide zeichneten am Bild der sprachlosen, im Hintergrund hart arbeitenden Schattenwesen mit: eben Arbeitskräften, statt mündigen Bürger:innen.
In letzter Zeit entstehen indes zunehmend Forschungen, die die soziale, politische und kulturelle Handlungsfähigkeit schon der ersten Einwanderer:innen-Generation aufzeigen und das Bild der unsichtbar bleibenden Gastarbeiter:innen in Frage stellen. Wir möchten diesen Ansatz in den Fokus stellen und nach Strategien fragen, wie Gastarbeiter:innen sowohl in den deutschsprachigen Ankunftsländern als auch in ihren Herkunftsländern sich von der ihnen zugesprochenen passiven Rolle emanzipierten. Das Symposium bietet Einblick in neueste Forschungen zu diesem für die Einwanderungsgesellschaften wie auch den südosteuropäischen Raum relevanten Thema. Mit dieser Veranstaltung möchten wir zudem weiteres wissenschaftliches Interesse für dieses in seiner ganzen Breite immer noch unzureichend bearbeitetes Forschungsfeld wecken und ein Thema stärken, das auf vielfältige Weise die Verflechtungsgeschichte zwischen dem südosteuropäischen und deutschsprachigen Raum zum Vorschein kommen lässt.
Einführung
Prof. Dr. Miranda Jakiša, Universität Wien
Jun.-Prof. Dr. Željana Tunić, Universität Halle-Wittenberg
„Uns konnte niemand bremsen!“ – Kämpfe von griechischen Arbeitsmigrantinnen im Betrieb und vor Gericht (1960er-1980er Jahre)
Thordis Kokot, Doktorandin, Universität Bayreuth
Legacy of Yugoslav Migrant Workers in Local Development
Sara Žerić Đulović, Doktorandin, Universität Regensburg
Riskante Investitionen: Kulturelle Felder, fremde Sonnen und Gastarbeiterhäuser
Dr. Adrian Pelc, Universität Wien
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Anmeldung
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Die Veranstaltung findet im hybriden Format statt. Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 24. Februar 2025 unter folgendem Link:
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MITGLIEDERVERSAMMLUNG (nur für Mitglieder der SOG)
Freitag, 28. Februar 2025, 18:00 - ca. 20:30 Uhr
Leipzig / Online via Zoom
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ÖFFENTLICHE JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG
Samstag, 1. März 2025, 10:00 – 13:00 Uhr
Leipzig / Online via Zoom
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Rückblick Jahreshauptversammlung 2024 |
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Eröffnung und Grussworte
Manuel Sarrazin, Präsident der Südosteuropa-Gesellschaft
Botschafter Michael Reiffenstuel, Beauftragter für Südosteuropa, die Türkei, OSZE und Europarat, Auswärtiges Amt
Verleihung der Dissertationspreise der Fritz und Helga Exner-Stiftung
Preisträger:innen:
Dr. Zsófia Turóczy: „Zum Siege unserer menschenfreundlichen Prinzipien“ – Ungarische Freimaurernetzwerke im "Orient" 1886-1920
Laudatio: Jun.-Prof. Dr. Valeska Bopp-Filimonov, Institut für Romanistik, Friedrich-Schiller-Universität, Jena
Dr. László Szerencsés: Limits of Transnational Authoritarianism: Turkish Foreign Policy in Kosovo and Serbia (2013-2020)
Laudatio: Dr. Franz-Lothar Altmann, Associate Prof., Universität Bukarest
Verleihung der Konstantin-Jireček-Medaille
Preisträgerin:
Prof. Dr. Maria Todorova, Gutgsell Professorin Emerita für Geschichte und Professorin Emerita am Center for Advanced Study, University of Illinois Urbana-Champaign
Laudatio: Prof. Dr. em. Wolfgang Höpken, Professor für Ost- und Südosteuropäische Geschichte, Universität Leipzig
Podiumsdiskussion
Disinformation and Democracy in Southeast Europe
Desinformation ist zu einem zentralen Problem für die Demokratien der Westbalkan-Staaten geworden. Fake News und gezielte Manipulationen gefährden die gesellschaftliche Stabilität und beeinflussen politische Entscheidungsprozesse. Doch welche Mechanismen stehen hinter dieser Bedrohung, und wer profitiert davon? Expert:innen aus der Region und internationale Beobachter:innen diskutieren die Folgen dieser Entwicklung und mögliche Gegenstrategien. Gemeinsam beleuchten sie die Rolle von Medien, sozialen Netzwerken und politischen Akteuren in diesem komplexen Geflecht. Seien Sie dabei und erfahren Sie, welche Maßnahmen notwendig sind, um Desinformation effektiv zu bekämpfen und die demokratischen Werte der Region zu schützen.
Es diskutieren
- Dobromir Hristov, Western Balkan Directorate, European Commission, Brussels
- Dr. Cornelius Adebahr, Interim Executive Director, Institute for Strategic Dialogue (ISD), Berlin
- Vukosava Crnjanski, Director, CRTA, Belgrade
- Rašid Krupalija, Editor-in-chief, Raskrinkavanje, Sarajevo
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Anmeldung
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Die Veranstaltung findet im hybriden Format statt. Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 24. Februar 2025 unter folgendem Link:
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