Gastvortrag

Außenpolitik zwischen Diplomatie und Erinnerung: Das deutsch-griechische Paradigma 2014–2024

Vortragender: Dr. Charalampos (Babis) Karpouchtsis (Hamburg)

    Die deutsche Außenpolitik hat sich aufgrund der deutschen Vergangenheit in besonderer Weise entwickelt. Über die Jahre hinweg hat Deutschland mit verschiedenen Staaten eine Politik der Versöhnung verfolgt – so auch mit Griechenland. Die Finanzkrise führte zu einer erheblichen Belastung des deutsch-griechischen Verhältnisses. Zwar scheint sich die Beziehung inzwischen zu normalisieren, doch stellt sich die Frage: Ist dies tatsächlich der Fall? Der jüngste Besuch des Bundespräsidenten in Griechenland hat verdeutlicht, dass die Schatten der Vergangenheit weiterhin auf den bilateralen Beziehungen lasten. Der Vortrag widmet sich der deutschen Versöhnungspolitik gegenüber Griechenland. Sie stellt deren zentrale Merkmale heraus, beleuchtet Reaktionen verschiedener Akteure und reflektiert deren Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen. Der Vortrag bietet einen tiefgehenden Einblick in die spezifische deutsche Außenpolitik der Versöhnung sowie deren Wahrnehmung in der griechischen politischen und zivilgesellschaftlichen Landschaft. Dabei wird sowohl ein theoretischer Analyserahmen für Außen- und Versöhnungspolitik entwickelt als auch die Vergangenheit und Zukunft diplomatischer Beziehungen pragmatisch betrachtet.


    Dr. Charalampos (Babis) Karpouchtsis wurde in Thessaloniki geboren und studierte Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seinen M.A. in European Politics absolvierte er an der University of Bath (UK). Nach verschiedenen beruflichen Stationen kehrte er 2017 in die Wissenschaft zurück und schloss seine Promotion am Jena Center for Reconciliation Studies (JCRS) der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab. Seine Dissertation erschien unter dem Titel „Old Wounds, New Foreign Policy? Germany and Greek Martyr Communities: Between Recognition and Reconciliation“ (Wiesbaden 2024). Seit 2022 ist Babis Karpouchtsis wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg. Unter anderem verantwortet er den Bereich Politische Bildung am Democratic Resilience Center der HSU und lehrt am Lehrstuhl für Internationale Sicherheitspolitik und Konfliktforschung. 2024 wurde er mit dem Dissertationspreis der Fritz-und-Helga-Exner-Stiftung der Südosteuropa-Gesellschaft ausgezeichnet
     

    Am 13.05.2025, 18:15 h

    Venue: Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz, Raum P 12

    Mainz BranchGreecePresentPolitical ScienceForeign Policy / Diplomacy

    In Kooperation mit:

    Deutsch-Griechische Gesellschaft Wiesbaden/Mainz