Die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie im Westbalkan
Die Covid-19 Pandemie hat fast alle Länder der Welt erfasst und stellt die Gesundheitssysteme überall auf eine harte Probe. Während selbst Industrieländer mit gut ausgebauten Krankenhauskapazitäten Engpässe aufgrund der möglichen exponentiellen Steigerung der Infektionsraten befürchten, stellt sich die Lage an Orten mit einer ohnehin defizitären Gesundheitsversorgung noch schwieriger dar. Im Westbalkan sind sowohl Betten auf Intensivstationen als auch Tests für die neuartige Krankheit Mangelware. Es ist daher zu erwarten und teilweise schon sichtbar, dass die Pandemie in Südosteuropa und besonders im Westbalkan zu extrem großen Herausforderungen führen wird.
Neben den direkten Auswirkungen der Krise auf die Gesundheit der Menschen gibt es auch noch weitere Entwicklungen, die Anlass zur Sorge geben: Die wirtschaftliche Lage dürfte sowohl durch die Auswirkungen auf die lokale Produktion als auch die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von ArbeitsmigrantInnen noch schwieriger werden; die durch die Pandemie notwendig gewordenen Einschränkungen bürgerlicher Freiheiten werfen in einigen Ländern die Frage auf, ob diese angesichts der politischen Situation vor Ort nicht zu langfristigen Schäden in den Bereichen Demokratie und Rechtstaatlichkeit führen können; und schlussendlich hat das Thema sogar eine geopolitische Dimension, da Akteure wie Russland und vor allem China versuchen, die lokale Stimmungslage zur ihren Gunsten zu beeinflussen.
Zum Fachgespräch
Die direkten Auswirkungen von sowie der Umgang mit der Covid-19 Pandemie im Westbalkan, als auch die wirtschaftlichen, politischen und geopolitischen Implikationen der aktuellen Lage diskutieren wir in einem digitalen Fachgespräch mit unseren Mitgliedern und ExpertInnen (alle T.B.C.) für die Region:
- Prof. Dr. Florian Bieber, Leiter des Zentrums für Südosteuropastudien der Universität Graz
- Tobias Flessenkemper, Leiter des Büros des Europarats, Belgrad
- Michael Martens, Südosteuropa Korrespondent für die FAZ, Wien
- Adelheid Wölfl, Südosteuropa Korrespondentin für „Der Standard“, Sarajevo