Gastvortrag: Sounds, Images, and Musical Practices from the Balkans to Southern Italy: Fieldwork, Sensory and Technological Narrations around the Adriatic
Vortragender: Prof. Dr. Nicola Scaldaferri, Università degli Studi di Milano
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The presentation explores the potential of innovative fieldwork, discussing materials from the research on epics of the Milman Parry Collection, fieldwork conducted in Kosovo, Basilicata, and in the arbëresh communities. From unearthing private audiovisual archives, using cameras mounted on musical instruments, (re)composing sounds and images, the cases presented will evidence the difficulties and potentialities to connect images, sounds and ethnographic text to render the multisensory character of the ethnographic field.
Nicola Scaldaferri, director of the LEAV (AudioVisual Lab) at the University of Milan, is ethnomusicologist, zampogna player and composer, and a specialist of the music of South(east) Europe. He has conducted fieldwork in Kosovo, Albania, Burkina Faso, Ghana, as well as in his home region of Basilicata in Southern Italy. His output is characterized by numerous collaborative projects with photographers, filmmakers, composers, and local communities. With Steven Feld he implemented ground breaking research on sound and rituals in Southern Italy.
Zur Eröffnung der Zweigstelle
Die Gustav Mahler Privatuniversität für Musik und die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt schaffen gemeinsam eine Brücke zu Südosteuropa. Es ist die erste Kooperation zwischen den Hochschulinstitutionen. Das Institut für Interdisziplinäre Musikpädagogik der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik (GMPU) und das Institut für Slawistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) eröffnen in Kooperation mit dem Institut für Kulturanalyse der AAU die Zweigstelle der Südosteuropa-Gesellschaft e. V. (SOG) in Klagenfurt/Celovec. Die Eröffnung findet am 12. Oktober um 12 Uhr an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt statt, beginnend mit einem Vortrag und Empfang sowie einem Forschungskolloquium um 17.00 Uhr an der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik.
Die Zweigstelle in Klagenfurt wird neben Graz und Wien die dritte der SOG in Österreich und die 22. im deutschsprachigen Raum sein.
Interdisziplinärer Brückenschlag
Mit der Eröffnung ist den universitären Einrichtungen ein interdisziplinärer Brückenschlag gelungen, so Univ. Prof. Dr. Eckehard Pistrick, Institut für Interdisziplinäre Musikpädagogik von der GMPU und Leiter der Zweigstelle. Die Südosteuropa-Gesellschaft schlage mit mehr als 700 Mitgliedern Brücken zwischen verschiedensten Disziplinen und Perspektiven von der aktuellen politikwissenschaftlichen Diskussion über die Perspektive zur Integration des Westbalkans in die Europäische Union bis hin zu Kunst, Musik, Literatur und Sprachenvielfalt. Agenda sei, der Stereotypisierung des Balkans entgegenzuwirken.Der Begriff ‚Balkan‘ werde insbesondere im west- und mitteleuropäischen Kontext, aber auch in diversen Nachfolgestaaten Jugoslawiens in der Regel negativ konnotiert, und zwar zu Unrecht. Man wolle gegen diese Auffassung ankämpfen und dazu beitragen, Reichtum und Vielfalt dieser Region zu erschließen, ergänzt Assoc. Prof. Dr. Cristina Beretta vom Institut für Slawistik der AAU
Überregionale Bedeutung
„Südosteuropa, in der traditionellen Auffassung der Südosteuropa Gesellschaft, d. h. auch Slowenien inkludierend, und die Alpen-Adria-Region (im weit gefassten Sinne etwa der Alps-Adriatic-Rectors‘ Conference), grenzen nicht nur aneinander, sondern weisen breite Schnittmengen auf. An der Schnittstelle beider Regionen verortet, kennzeichnen die Zweigstelle Klagenfurt/Celovec naturgemäß ein spezifischer grenz- und regionsübergreifender Blick und auch ein Handeln im Bewusstsein der Spezifizität des zweisprachigen Kärntens/Koroška“, sagt Cristina Beretta. Auch Eckehard Pistrick betont die überregionale Bedeutung der Zweigstelle der Südosteuropa-Gesellschaft für die Landeshauptstadt Klagenfurt. Mit der Situierung der Zweigstelle in Klagenfurt/Celovec solle zudem zivilgesellschaftliches Engagement im Bereich Diversität gefördert und im öffentlichen Raum sichtbar gemacht werden, dabei seien Initiativen aus den Communities und Kulturvereinen vor Ort besonders willkommen, betont Eckehard Pistrick.
Transkultureller Treffpunkt
Die Zweigstelle soll eine Plattform für den kulturellen Austausch darstellen. Als solche sind verschiedene Veranstaltungen geplant, wie Lesungen, Konzerte, Vorträge oder Round Tables. Der Vortrag im Rahmen der Eröffnung am 12. Oktober von Nicola Scaldaferri der Università degli Studi di Milano, mit dem Titel „Sounds, Images, and Musical Practices from the Balkans to Southern Italy: Fieldwork, Sensory and Technological Narrations around the Adriatic“, ist nur der Auftakt einer Reihe von Initiativen im Cross-Border Kontext. Es soll nämlich auch Interventionen an unterschiedlichen Orten im gesamten Alpen-Adria-Raum geben. Ein wichtiges Steckenpferd sieht der Leiter zudem in der Nachwuchsförderung.„Als Kooperation beider Universitäten in Kärnten wird die Zweigstelle auch die wissenschaftliche Forschung und den wissenschaftlich basierten Dialog der Universitäten mit Gesellschaft, Politik, Kunst- und Kulturschaffenden fördern, was auch der Arbeit mit den Studierenden anregende Inputs liefern wird“, bestätigt Cristina Beretta. Zudem unterstützt die SOG die internationale wissenschaftliche Tagung „Ästhetiken des Widerstands. Partisan:innenkunst und feministische partisanische Kulturpraxis in Jugoslawien und Kärnten/Koroška", die Ende Oktober an der AAU stattfindet.
Am 12.10.2023, 12:00 h
Venue: Universität Klagenfurt (Hörsaal 2)
In Kooperation mit:
Gustav Mahler Privatuniversität für Musik
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt