Demokratie als Schauspiel? – Geschichte und Kultur politischer Wahlen in Rumänien
Begrüßung und Einführung: Prof. Dr. Hans-Christian Maner, Daniel Ursprung, M.A.
2024 jährt sich zum fünfzigsten Mal in Griechenland das Ende der Militärdiktatur (1967–1974). Tagungen, Vorträge und Fernsehdokumentationen erinnern an den Sturz des siebenjährigen Obristen-Regimes, aber auch an den hoffnungsvollen Anfang des parlamentarisch-demokratischen Lebens („Metapolitefsi“), der einen Bruch mit autoritären Praktiken der Vergangenheit markieren sollte. Hauptträger des Gestaltungswillens waren Parteien wie die konservative Nea Demokratia und die sozialistische PASOK, die sich bald als Volksparteien etablierten und fortan die Geschicke des Landes bestimmten. Wenig bekannt ist allerdings, dass auch deutsche Parteien (CDU/CSU, SPD) an den politischen Entwicklungen in Griechenland interessiert waren und den Ausbau eines krisenfesten demokratisch parlamentarischen Systems fördern wollten. Erste, individuelle Kontakte waren bereits während der Zeit der Militärdiktatur in (West-)Deutschland geknüpft worden; nach 1974 fanden weitere Treffen und Gespräche, diesmal auf Parteiebene, statt, die auf eine Vertiefung der Beziehungen zielten, zugleich aber die Grenzen einer Zusammenarbeit offenlegten. Der Vortrag fokussiert auf diese Kontakte, die durch zwei unterschiedliche politische Kulturen geprägt waren.
Vaios Kalogrias Dr. phil., wurde am 20. April 1974 in Karlsruhe geboren. Von 1993 bis 2001 studierte er Neuere und Neueste Geschichte und Literaturwissenschaft an der Universität Fridericiana zu Karlsruhe (TH). 2006 schloss er seine Promotion im Fach Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ab. Seine Dissertation wurde 2008 unter dem Titel „Okkupation, Widerstand und Kollaboration in Makedonien 1941-1944“ veröffentlicht. Im Jahr 2011 war er als Gastdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Zypern tätig, und von 2012 bis 2015 lehrte er Neuere Griechische Geschichte an der Fern Universität Zypern. Von 2015 bis 2021 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar, Arbeitsbereich Zeitgeschichte, der Johannes Gutenberg Universität-Mainz. Seit 2020 ist er Mitarbeiter beim Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Vaios Kalogrias hat Bücher, Aufsätze und Artikel zur griechischen Zeitgeschichte veröffentlicht, unter anderem mit Prof. Dr. Stratos Dordanas „Die Leben der Anderen: Die Stasi und die griechischen politischen Emigranten in Ostdeutschland“ (gr., 2020, Epikentro Verlag). Zudem ist er Mitverfasser des Bandes „Das rheinische Nurnotariat im Nationalsozialismus“ (2023, Nomos Verlag) und Mitherausgeber des zweibändigen Sammelwerkes „Geschichte der Stadt Aschaffenburg im 19. und 20. Jahrhundert“ (2024, Stadt und Stiftsarchiv Aschaffenburg).
Am 25.11.2024, 15:00 Uhr
Ort: Online Veranstaltung
Universität Zürich
JGU Mainz
Landeszentrale Politische Bildung Rheiland-Pfalz