Vortrag

Soziale Protestbewegungen in der Republik Moldau

Vortragender: Dr. Josef Sallanz, Berlin

    Bereits in der Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik haben sich in den 1980-er Jahren Menschen kollektiv und deutlich wahrnehmbar gegen gesellschaftliche Zustände geäußert und u.a. die Einführung des Rumänischen mit lateinischen Buchstaben als Amtssprache gefordert. Die Unabhängigkeitserklärung der Republik Moldau vom 27. August 1991 war für viele Bürger der erste Schritt in die richtige Richtung, hat aber wiederum für viele auf politischer Ebene nicht die erwünschten Fortschritte gebracht. Nach einer Analyse der sozialen Protestbewegungen geht Josef Sallanz im Folgenden auf die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen in der Republik Moldau während des Zeitraumes von 2016 bis 2022 ein. Diese Jahre verbrachte er in Chișinău, wobei er als DAAD-Lektor regelmäßig Tiraspol und Râbniţa (Transnistrien), Comrat (Gagausien) sowie Bălţi besuchte.

    Dr. Josef Sallanz hat Politische Wissenschaft, Germanistik, Romanistik und Humangeographie in Heidelberg und Potsdam studiert. Nach Lehr- und Forschungsaufenthalten in Heidelberg, Potsdam, Bukarest, Mainz und Magdeburg war er von 2016 bis 2022 Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der Staatlichen Pädagogischen Ion Creangă-Universität Chișinău, Republik Moldau. Zurzeit ist er Lehrbeauftragter am Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2011 ist er Chefredakteur der „Deutsch-Rumänischen Hefte. Halbjahresschrift der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft“. Seine Forschungs- und Interessengebiete: Regionale Themen über die Dobrudscha, das Banat und Bessarabien aus historisch-geografischer Perspektive; Transformationsprozesse in Südosteuropa nach 1989; Minderheiten- und Kulturpolitik; Grenzregionen im östlichen Europa. Zuletzt erschien von ihm: Dobrudscha – Deutsche Siedler zwischen Donau und Schwarzem Meer (Deutsche Kulturforum östliches Europa, Potsdam 2020).

    Am 20.06.2023, 18:15 Uhr

    Ort: Raum P 203, Philosophicum, Universität Mainz, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz

    ZS MainzRepublik Moldau

    In Kooperation mit: 

    Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Historisches Seminar, Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte