Wahrnehmungen und Positionierungen zum Nahost-Konflikt
Südosteuropa und Deutschland im Vergleich
Tagungs-Team:
PD Dr. Jordanka Telbizova-Sack, Ev. Akademie Loccum
Prof. Dr. Christian Voß, Humboldt-Universität zu Berlin
Claudia Laštro, Südosteuropa-Gesellschaft, München
Tagungssprache: Deutsch und Englisch
Die Terrorangriffe vom 7. Oktober 2023 und die darauffolgende Invasion Israels in Gaza haben die internationale Gemeinschaft stark polarisiert. Besonders auffällig ist dabei, dass südosteuropäische Intellektuelle und Künstler vermehrt propalästinensische und potenziell antisemitische Positionen einnehmen. Gleichzeitig offenbaren die offiziellen Stellung-nahmen der südosteuropäischen Staaten zum Israel-Gaza-Konflikt eine deutliche Devianz. Die Debatten reichen von engen Beziehungen zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu seitens Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán über Positionierungen in Bosnien-Herzegowina, wo der Konflikt im Nahen Osten die bereits bestehende politische Spaltung vertieft, bis hin zur erklärt propalästinensischen Position der türkischen Regierung. Es stellt sich die Frage nach den historischen Hintergründen und gesellschaftlichen Kontexten, die diese Entwicklungen begünstigen. Zudem wird untersucht, wie diese Debatten in den entsprechenden migrantischen Communities in Deutschland verhandelt werden.
Die Tagung setzt sich mit den komplexen Themen der Muslimfeindlichkeit und des Antisemitismus in Südosteuropa und Deutschland auseinander und rückt folgende Fragen in den Mittelpunkt:
- Wie haben sich Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit in Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert entwickelt?
- Wie gestaltet sich die Israel-Palästina-Debatte in diesen Ländern heute?
- Können historische Kontinuitäten eine Erklärung für diese Debatten bieten, oder sind die Antworten eher in real-politischen Erwägungen zu suchen
- Welche Relevanz haben die Entwicklungen in Südosteuropa für die Debatten in Deutschland
- Welchen Einfluss hat der Nahostkonflikt auf die Beziehung zwischen der deutschen Mehrheitsgesellschaft und post-migrantischen Gemeinschaften?
Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion dieser Fragen zu beteiligen.
Vom 02.09.2024
bis 04.09.2024
Ort: Evangelische Akademie Loccum, Münchehäger Str. 6, 31547 Rehburg-Loccum