Die Schriftstellerin Karin Gündisch liest aus ihrem neuen Roman, in dem in vierzig Kapiteln Geschichten erzählt werden, in deren Mittelpunkt Marie und Richard stehen, der als IM angeworben werden soll. Es handelt sich dabei um einen breit angelegten Gesellschaftsroman aus dem Innern der ehemaligen Diktatur in Rumänien.

Der Roman gibt Einblicke in den Alltag von Marie und Richard, in ihren Haushalt und ihr Arbeitsleben, in die privaten Beziehungen, in das Leben ihrer Kinder, die schon im Kindergarten indoktriniert werden. Es kommen Verratene und Verräter vor, es blüht der Personenkult um Ceauşescu und seine vielgehasste Frau. Eine Kollegin von Marie erkrankt an katatoner Schizophrenie und gerät in einen existenzgefährdenden Konflikt mit dem Schulinspektor, und ein Arbeitskollege von Richard macht legendäre Dienstreisen in abgelegene Gegenden mit einsamen Lehrerinnen und Bibliothekarinnen und schlechten Verkehrsverbindungen in die Hauptstadt.