Divergierende soziale Entwicklungen haben in der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien entscheidend zum Ausbruch ethnischer Konflikte beigetragen. Während auf mazedonischer Seite soziale Transformation mit Nationsbildung und gesellschaftlicher Integration einhergingen, führten verzögert einsetzende Prozesse der sozialen Transforma-tion unter der albanischen Bevölkerung zu Marginalisierung und ethnischer Polarisierung. Dieser Vortrag beleuchtet auf der Basis einer vergleichenden Dorfstudie die Hintergründe für diese ethnisch divergierenden Entwicklungen und zeigt, welche Rolle dabei insbesonde-re der Faktor Migration spielte.

Robert Pichler ist Historischer Anthropologe und Fotograf am Forschungsbereich Balkan-forschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In seiner Arbeit befasst er sich mit Migration in, aus und nach Südosteuropa sowie mit bildwissenschaftlichen Fragestellungen. Als Fotograf arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Dokumentar- und Kunstphotographie.