Workshopleiter

Sergiu Zorger, Selbständiger Filmemacher

Zum Workshop

In der Politikwissenschaft, der Protestforschung und auch den Regionalstudien (nicht nur in Osteuropa!) gibt es nie eine einzige, objektiv zu bestimmende “Wahrheit”. Dies gilt umso mehr, wenn, wie im Fall der jüngsten Protestwellen in Rumänien, der Kontext des Handelns äußerst dynamisch und plural ist. Ein praktisches Verständnis für komplexe, sich ständig im Wandel befindende Realitäten lässt sich am besten durch Immersion gewinnen. Durch interaktive Rollenspielübungen, kurze Dokumentarfilmausschnitte, begleitet von einer wissenschaftlichen Einführung in das Feld, werden wir einen Sprung in das Feld der aktuellen Protestkultur Rumäniens wagen. Abseits generalistischer Mediendarstellungen werden wir uns mit konkreten Handlungslogiken innerhalb der Protestbewegung befassen. Zugleich werden wir die Möglichkeiten der politikwissenschaftlichen, soziologischen, anthropologischen, medialen oder kreativen Erkundung solcher politischer Bewegungen reflektieren und diskutieren. Für Teilnehmer*innen ist kein konkretes Vorwissen zu den behandelten Themen notwendig. Der Workshop wird adaptiv an die Vorkenntnisse und Interessen der Teilnehmer*innen vor Ort angepasst. Die Teilnehmer*innen sind auch eingeladen, eigene Ideen und Fragen einzubringen, um sie in der Gruppe zu reflektieren.

Sergiu Zorger, Selbständiger Filmemacher
Ich habe bis 2012 in Cluj Napoca, Rumänien, gelebt und war dort aktiv in der Aktivismuslandschaft. Ich bin danach zum Studieren nach Deutschland gezogen. Ich habe mein Diplomstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) mit Schwerpunkt Dokumentarfilm abgeschlossen. Mit dem Abschluss meines Studiums startete ich ein größeres Dokumentarfilmprojekt mit dem Titel „Alles, was ich meinem Bruder über Politik erzählen wollte“ über die Aktivistische- und Protestbewegung in Rumänien, für den ich +80 verschiedene Aktivist*innen, NGO-Mitglieder, Mitglieder politischer Parteien und Bürger interviewt oder zu verschiedenen Massenprotesten oder einzelnen kreativen Demonstrationen begleitet habe. Das Projekt befindet sich derzeit in der Postproduktion. Während meines Aufenthalts in Deutschland habe ich hauptsächlich in der Filmindustrie als Videomacher, Setmanager, Regieassistent und Videoeditor für verschiedene kommerzielle, künstlerische und dokumentarische Projekte gearbeitet. Ich hatte feste Positionen bei verschiedenen NGOs:

• Psychosozialer Betreuer oder Sozialarbeiter beim KALZ - Arbeitslosenzentrum e.V. (Arbeitslosenzentrum Köln) für seine Projekte für osteuropäische Migranten, wie „Port Gulliver“;
• als Übersetzer und Sozialberater für das „Allerweltshaus – Interkulturelles Zentrum“ im Osteuropa Bereich
• und als Videoeditor für die NGO „aktion ./. Arbeitsunrecht“.
• Außerdem organisiere ich einen Filmclub an der „Academy of Media Arts“ und bin ehrenamtlich als Übersetzer für verschiedene „Gewerkschaften“ wie die FAU tätig, wobei ich mich auf rumänische Wanderarbeiter in prekären Arbeitsverhältnissen konzentriert

Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 3. Juli 2024 unter: fachschaftsuedost@gmail.com