Die deutschen Kriegsschulden an Griechenland
Autor: Aris Radiopoulos, Diplomat und Konzertpianist, seit Juni 2021 Vertreter Griechenlands in Edirne, Türkei
Die Besetzung Griechenlands durch die Wehrmacht 1941 bis 1944 hinterließ vielerorts „verbrannte Erde“. Im Gegensatz zur deutschen Gesellschaft ist die Erinnerung an den Besetzungsterror in Griechenland äußerst lebendig. Nach wie vor erhebt der griechische Staat die Forderung nach Kriegsreparationen gegen die Bundesrepublik. Daneben ist die Rückzahlung eines vom Deutschen Reich auferlegten Zwangskredits weiterhin anhängig. Im Gegensatz zur griechischen Seite betrachten die Bundesregierungen diese Fragen für abgeschlossen. Anträge zur Änderung dieser Position wurden 2021 im Bundestag mehrheitlich abgelehnt.
Im vergangenen Jahr hat Aris Radiopoulos erstmals in deutscher Sprache die griechische Sicht der Forderungen auf der Basis offizieller Dokumente unter die Lupe genommen. Er plädiert für eine zielführende, faktenbasierte Auseinandersetzung mit dem brisanten Thema der Reparationen. Die Studie soll dazu beitragen, Missverständnisse auszuräumen, und es beiden Ländern ermöglichen, ein gemeinsames Verständnis der Verheerungen der Jahre 1941–1944 zu entwickeln.
An die Buchvorstellung schließt ein Gespräch mit dem Autor an. Die Moderation übernimmt unser Vorstandsmitglied Manuel Lautenbacher.
Am 26.01.2023, 19:00 Uhr
Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Neckarstraße 27, Mainz
In Kooperation mit:
Rosa-Luxemburg-Stiftung