Die Welt von Czernowitz und der Bukowina aus der Sicht ihrer Dichter
„Der Spiegelkarpfen / in Pfeffer versulzt / schwieg in fünf Sprachen“ so erinnert sich Rose Ausländer an ihre multikulturelle und multiethnische Geburtsstadt Czernowitz. „Es steht außer Zweifel, dass die Intensität und der Reichtum der Czernowitzer Kultur in ihrer Mannigfaltigkeit liegen. Ein Schwarzwalddorf, ein podolisches Ghetto, eine Vorstadt von Graz, ein Stück tiefstes Russland und ein Stück modernstes Amerika“, so wiederum versucht Karl Emil Franzos die Welt von Czernowitz am Ende des 19.Jahrhunderts einzufangen. Eine Welt in der es mehr Bibliotheken und Schriftsteller als Bäckereien gab.
Ernst Rudolf Neubauer ◊ Ludwig Adolf Simiginowicz-Staufe ◊ Osyp-Jurij Fedkowicz ◊ Isidor Worobkiewicz ◊ Johann Georg Obrist ◊ Karl Emil Franzos ◊ Mihai Eminescu ◊ Olga Kobylanska ◊ Osyp Makowej ◊ Elieser Steinbarg ◊ Moshe Altman ◊ Dmytro Zahul ◊ Alfred Margul-Sperber ◊ Georg Drozdowski ◊ Rose Ausländer ◊ Itzig Manger ◊ Moses Rosenkranz ◊ Klara Blum ◊ Alfred Kittner ◊ Josef Burg ◊ Gregor von Rezzori ◊ Immanuel Weissglas ◊ Alfred Gong ◊ Paul Celan ◊ Manfred Winkler ◊ Selma Meerbaum-Eisinger ◊ Aharon Appelfeld …., um nur einige von ihnen zu nennen.
Czernowitz und die Bukowina, die Welt dieser Dichter*innen gilt es wiederzuentdecken.
Dr. Anke Joisten-Pruschke ist promovierte Iranistin, examinierte Theologin und Lehrbeauftragte im Alten Testament und der Kirchengeschichte der Evangelischen Theologie der Universität Mainz. Zur Zeit arbeitet sie an ihrer zweiten Dissertation im Alten Testament über den ‚weisen‘ Salomo des Königsbuches. Darüber hinaus liegen ihre Interessen im christlich-jüdischen Dialog, in der Erforschung der jüdischen Geschichte und in der deutsch-jüdischen Literatur. Gerade die jüdischen Dichter*innen der Bukowina haben sie durch ihr Studium und bis heute begleitet. Als Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mainz und als 1.Vorsitzende des Fördervereins Synagoge Mainz-Weisenau e.V. hat sie die Möglichkeit sich diesen Themenkreisen intensiver zu widmen.
Am 04.07.2022, 19:00 Uhr
Ort: Synagoge Mainz-Weisenau, Wormser Str. 31, 55130 Mainz
In Kooperation mit:
Förderverein Synagoge Mainz-Weisenau
Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars, Johannes Gutenberg-Universität Mainz