Vortrag

Der Einfluss des Berg Athos auf das ruthenische Mönchtum: die transosmanische Perspektive

Vortragende: Dr. des. Taisiya Leber, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

 

Vortragende

Dr. des. Taisiya Leber, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz

Moderation

Prof. Dr. Stefan Rohdewald, Lehstuhlinhaber der Professur für Ost- und Südosteuropäische
Geschichte an der Universität Leipzig, Historisches Seminar

Zum Inhalt

Dieser Vortrag stellt die Frage nach den Beziehungen zwischen den ruthenischen orthodoxen Mönchen aus Polen-Litauen und den Athos-Klöstern. Zum einen waren es berühmte ruthenische Persöhnlichkeiten wie Jov von Manjava (ca. 1550–1621) oder Ioan Vyšenskij (zw. 1545–1550 bis nach 1620), die selbst jahrelang als Mönche auf dem Berg Athos verbracht hatten und ihre Erfahrungen und Kenntnisse in Polen-Litauen verbreiten wollten. Dank ihren Bemühungen galt der Athos als „geistliche Schule“ des orthodoxen Glaubens unter ruthenischen Mönchen. Zum anderen spielte die Wissenszirkulation, die über Handschriften und gedruckte Bücher erfolgte, eine wichtige Rolle für die Stärkung des athonitischen Einflusses unter den orthodoxen Ruthenen.
Eine transosmanische Perspektive ermöglicht eine bessere Kontextualisierung solcher Kontakte zwischen dem Berg Athos, der sich spätestens seit dem 15. Jahrhundert unter der osmanischen Herrschaft befand,den Moskauer sowie walachischen orthodoxen Herrschern und Schirmherren der Athos-Klöster und dem ruthenischen Mönchtum in der Zeit der orthodoxen Konfessionsbildung.

Zur Autorin

Frau Taisiya Leber studierte Geschichte Südosteuropas in Moskau und Zagreb. Sie war Stipendiatin am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte in Frankfurt-am-Main und am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz. 2018 wurde sie promoviert an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, Fachbereich Byzantinistik, zum Thema: „Stifterinnen und ihre Stiftungen auf dem spätmittelalterlichen Balkan (im Spannungsfeld zwischen orthodoxer und lateinischer Traditionen)“. Seit 2017 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und arbeitet am Projekt "DFG Schwerpunktprogramm Transottomanica: Osteuropäisch-osmanisch-persische Mobilitätsdynamiken" mit.

Am 25.10.2023, 17:15 Uhr

Ort: Raum 322 im Seminargebäude, Uni-Campus der Universität Leipzig / Online

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