Geopolitische Entwicklungstendenzen auf dem Balkan
Mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wird sich die europäische und atlantische Sicherheitsarchitektur grundlegend verändern. Die Konfrontation mit Russland und die Notwendigkeit, Sicherheit und Stabilität in Gesamteuropa zu erreichen – und dies, wo nötig militärisch abzusichern – bleiben auf absehbare Zeit bestimmend und werden eine entsprechende Anpassung erfordern.
Die mit der neuen Lage verbundenen Machtverschiebungen zeigen sich insbesondere auf dem Balkan, wo China und Russland in den letzten Jahren immer wieder Einfluss genommen haben, um aus dem unbefriedigenden – und zuweilen unbefriedeten – Status quo Nutzen zu ziehen.
Prof. Ulrich Schlie (Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung, Universität Bonn) analysiert in seiner Studie die gegenwärtigen Machtverschiebungen auf dem Balkan und versucht, die notwendigen Schritte für die Verwirklichung von demokratischen Standards und selbsttragender Stabilität als Voraussetzung für die weitere Aufnahme der Staaten des Westbalkans in die euro-atlantischen Strukturen zu identifizieren.
Welche Rolle soll – und kann – die Europäische Union und die Bundesrepublik Deutschland auf dem Westbalkan spielen?
Über diese Herausforderungen, auf die die deutsche und europäische Politik in den kommenden Jahren Antworten finden muss, möchten wir mit Experten aus internationaler Politik und Wissenschaft sprechen.